Präsidenten der Malediven

Regierungszeit
Name des Präsidenten
Lebensdaten
1903–1933 Sultan Mohammed Shamsudeen III.
1879–1935
1933–1944 Sultan Hassan Nooraddeen II.
1887–1967
1944–1952 Interregnum
1953 Präsident Mohammed Amin Didi
1892–1954
1953–1954 Präsident Ibrahim Mohammed Didi
?
1954–1968 Sultan Mohammed Farid Didi
1901–1969
1968–1978 Präsident Amir Ibrahim Nasir
1926-2008
1978–2008 Präsident Maumoon Abdul Gayoom
* 1937
ab 2008 Präsident Mohamed Nasheed
* 1967

 

 

Mohamed Nasheed

Mohamed Nasheed (Dhivehi: މުހައްމަދު ނަޝީދު‎, * 17. Mai 1967) ist der amtierende Staatspräsident der Malediven. Der ehemalige Journalist folgte damit Maumoon Abdul Gayoom nach, der das Land dreißig Jahre regierte.

 

Politische Aktivitäten

Der sunnitische Muslim Mohamed Nasheed war Parlamentsabgeordneter für den Wahlkreis von Malé und wurde 2001 aus nicht näher bekannten Angaben verhaftet. Amnesty international vermutete, dass die Gründe für seine Festnahme politisch motiviert waren. Er war seit 1989 13 Mal inhaftiert worden. Zum Beispiel wurde er im April 1996 als gewaltloser politischer Gefangener von der Menschenrechtsorganisation betreut. Zu dieser Zeit war die Verhaftung wegen seiner Tätigkeit als freier Journalist erfolgt. Später wurde er aus diesem Grund zu zwei Jahren Haft verurteilt.

Mohamed Nasheed ist Mitbegründer der Demokratischen Partei der Malediven. Bereits 2001 wurde, unter anderem mit seiner Unterschrift, eine Genehmigung zur Gründung der politischen Partei „Maldivian Democratic Party“ beantragt. Der Antrag wurde von den staatlichen Stellen nicht genehmigt. Zu der Gründung kam es erst 2005, als in dem Inselstaat nach Protesten eine Opposition zugelassen wurde. Mohamed Nasheed wurde genauso wie andere Oppositionspolitiker auch weiterhin in seiner politischen Arbeit behindert.

Präsidentschaftswahl

Mohamed Nasheed wurde am 28. Oktober 2008 zum Präsidenten der Malediven gewählt. Im ersten Wahlgang erlangte Mohamed Nasheed noch gegen den seit dreißig Jahren regierenden Präsidenten Maumoon Abdul Gayoom als bestes Ergebnis von fünf Gegenkandidaten knapp 25 Prozent der Stimmen. Gayoom erhielt 41 Prozent und verpasste damit die absolute Mehrheit. Im zweiten Wahlgang konnte sich Mohamed Nasheed bei einer Wahlbeteiligung von etwa 75 Prozent als einziger Gegenkandidat mit 54,21 Prozent durchsetzen.

In seinem Wahlkampf forderte Mohamed Nasheed die Verbesserung des Gesundheitssystems, eine Privatisierung staatlicher Handelsunternehmen sowie die Bekämpfung der Korruption. Zudem versprach er, den Präsidentenpalast in die erste Universität des Landes umzuwandeln. In dem sonst „schmutzigen Wahlkampf“ wurde ihm von dem damaligen Präsidenten unterstellt, Muslime zum Christentum bekehren zu wollen. Dagegen bezeichnete Nasheed den Präsidenten als Diktator, was bisher im Inselstaat noch keiner öffentlich und ungestraft wagte.

Nach der Wahl kündigte er an, dass er das Land ohne Beschränkung öffnen wolle. Zur Zeit gibt es noch Inseln, die zwar von der einheimischen Bevölkerung bewohnt, aber für Touristen nicht zugänglich sind. Zudem wolle er das Land stärker für Handel und ausländische Investitionen öffnen.

 

 

Maumoon Abdul Gayoom

Maumoon Abdul Gayoom (* 29. Dezember 1937) war von 1978 bis 2008 Präsident der Malediven.

Gayoom studierte im Ausland Zivilrecht und islamisches Recht und machte seinen Abschluss 1966. Nach seiner Rückkehr auf die Malediven 1971 war er ein Jahr als Mittelschullehrer tätig. Danach begann für Gayoom eine steile Karriere als Regierungsangestellter. 1972 kam er ins Schifffahrtsamt und 1974 ins Telekommunikationsamt, dessen Leiter er wurde. Ab 1975 war Gayoom in diplomatischen Diensten, ab 1976 im Außenministerium als ständiger Vertreter bei den Vereinten Nationen tätig. 1977 wurde er Verkehrsminister, bevor er 1978 zum Präsidenten des Inselstaats gewählt wurde.

Gayoom hatte den vormaligen Präsidenten Ibrahim Nasir abgelöst. Im Oktober 2003 wurde er mit 90,28 Prozent der Stimmen wiedergewählt. Er war der einzige Kandidat und wurde vom Parlament Majlis nominiert. Die Wahl hatte die Form einer Volksabstimmung, es standen nur die Wahlmöglichkeiten "Ja" oder "Nein" zur Verfügung.

Gayoom wurde für seinen autokratischen Führungsstil kritisiert und galt in weiten Kreisen als Diktator. Laut Amnesty International gab es im Jahr 2003 "schwere Einschränkungen bezüglich Pressefreiheit, politische Parteien wurden in ihrer Tätigkeit behindert". Im September 2003 brachen Aufstände aus, in deren Folge Inhaftierungen vorgenommen wurden. Es fielen auch Schüsse. Die Demokratische Partei der Malediven stellte unter Gayoom die stärkste Oppositionskraft dar.
Politische Gefangene wurden oftmals in von der Hauptstadt weit entfernte Atolle verbannt. Dennoch glauben viele Bewohner der Malediven daran, dass der Fortschritt des Landes in großen Teilen den Anstrengungen Gayooms zu verdanken sei.

Gayoom war auch lange Zeit Verteidigungsminister und Finanzminister seines Landes. Diese Positionen hat er jedoch zum 1. September 2004 aufgegeben.

Gayoom hat vier Kinder. Seine älteste Tochter, Dunya Maumoon, wurde als wahrscheinliche Nachfolgerin gehandelt.

Am 29. Oktober 2008 wurde in den ersten freien Mehrparteienwahlen der gemäßigte Mohamed Nasheed zu seinem Nachfolger gewählt.

 

 

 

Amir Ibrahim Nasir

Ibrahim Nasir Rannabandeyri Kilegefan (Dhivehi: އިބްރާހިމް ނާޞިރު ރައްނަބަނޑޭރި ކިލޭގެފާނު), KCMG, NGIV (* 2. September 1926 in Fuvammulah, Malediven; † 22. November 2008 in Singapur) war ein maledivischer Politiker, unter Sultan Muhammad Fareed Didi von 1957 bis 1968 Premierminister und von 1968 bis 1978 erster Präsident der zweiten Republik der Malediven.

 

Frühe Jahre

Ibrahim Nasir wurde als Sohn von Ahmad Didi und Nayaage Aisha Didi geboren. Nasir stammt aus den maledivischen königlichen Dynastien der Huraa und Dhiyamigili. Nasir hat dreimal geheiratet und ist Vater von fünf Kindern. Seine erste Frau war Aisha Zubayr (Tuttudon Goma), die er 1950 heiratete und mit der er einen Sohn namens Ahmad Nasir hatte. 1953 heiratete er Maryam Saeed Didi mit der er die beiden Söhne Ali Nasir and Muhammad Nasir hatte. 1969 heiratete Nasir ein drittes Mal, diesmal Naseema Muhammad Kaleyfan. Sie war Mutter seines jüngsten Sohnes Ismail Nasir und seiner einzigen Tochter Aishath Nasir. Nasir lernte an der Madharasatu Saniyya in Male', die ab 1969 Majeediyya Schule hieß. Nach Abschluss seines Studiums in Male' studierte er außerdem in Sri Lanka.

 

Politik

Premierminister

Nasir war vom 12. Dezember 1957 bis zu seiner Amtseinführung als erster Präsident der zweiten Republik Premierminister unter Sultan Muhammad Fareed Didi.

Präsidentschaft

Nasir wurde am 11. November 1968 in das Amt des Präsidenten der zweiten maledivischen Republik eingeführt. Ihm wurde vor allem die Modernisierung und Öffnung des lange isolierten und nahezu unbekannten Inselstaates zugeschrieben. Seine Hauptleistung lag darin, die Malediven in die Vereinten Nationen aufnehmen zu lassen, auch gegen den Widerstand einiger anderer Nationen, die es als heikel empfanden, eine kleine Nation aufzunehmen. Er legte die Grundsteine für Einnahmequellen, von denen die Malediven abhängig sind: die Fischerei und den Tourismus.

Ihm werden auch andere Verbesserungen zugeschrieben, etwa die Einführungung eines Lehrplans nach englischem Vorbild an den öffentlichen Schulen des Landes.[1] Ebenso brachte er die Medien Fernsehen und Rundfunk in das Land. Nasir schaffte Vaaru ab, eine Steuer für die Menschen, die auf den Inseln außerhalb von Malé leben, und ließ den ersten internationalen Flughafen der Malediven Malé International Airport bauen. Bevor er zurücktrat, reichte er einen Antrag beim Parlament ein, nach dem keiner für mehr als zwei Amtszeiten zum Präsidenten gewählt werden dürfe. Dieser Antrag wurde vom Parlament abgelehnt.

Späteres Leben und Tod

Auf Ibrahim Nasir folgte Maumoon Abdul Gayoom, der unter Nasir Transportminister und ständiger Botschafter in den USA gewesen war, für dreißig Jahre (1978–2008) als Präsident nach. Nasir ging, als sein Mandat endete, am 7. Dezember 1978 nach Singapur. 1981 wurde er wegen Korruption und Planung eines Staatsstreiches in Abwesenheit zu einer Gefängnisstrafe verurteilt, wurde jedoch später begnadigt.

Am 22. November 2008 starb Nasir im Mount Elisabeth Hospital in Singapur im Alter von 82 Jahren. Die Todesursache ist unbekannt. Allerdings hatte er Nierenprobleme die ihn schon vor seinem Tod belasteten. Nasirs Leichnam wurde auf die Malediven gebracht, wo er in Theemuge, dem Präsidentenpalast in Malé am 23. November aufgebahrt wurde. Der Tag wurde zum nationalen Gedenktag auf den Malediven erklärt und Zehntausende kamen, um Nasirs Leichnam zu sehen, der während einer Zeremonie auf dem Platz der Republik öffentlich zugänglich war, bevor er nach Theemuge verbracht wurde.[4] Im Präsidentenpalast zollten Amir Ibrahim Nasir unter anderem der derzeitige Präsident Mohamed Nasheed und der ehemalige Präsident Maumoon Abdul Gayoom ihren Respekt. Seine Beerdigungsgebete nach den Fajr-Gebeten (Sonnenaufgangs-Gebete)am 24. November, wurden von Dr. 'Abdul Majeed 'Abdul-Bari geleitet. Danach wurde Nasir während des Sonnenaufganges auf dem der Freitagsmoschee (Hukuru Miskkiy) nahen Friedhof begraben. Nasir hinterließ drei Kinder, Ahmad Nasir, Ismail Nasir and Aishath Nasir. Seine anderen beiden Söhne verstarben bereits einige Jahre vor ihm.

Kritik

Nasir wurde für seine autoritären Methoden und die Unterdrückung politischer Aktivität während seiner Amtszeit kritisiert, vor allem wegen seines harten Durchgreifens bei einem Aufstand der Menschen von Thinadhoo, Addu und des Huvadu Atolls, die für kurze Zeit eine Gegenregierung mit großer Anlehnung an die Briten bildeten.